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Mein neuester Schwarm


Schwärmen ist nicht nur was für junge Leute. Auch im hohen Alter kann man noch für etwas zu schwärmen beginnen, man kann Neues entdecken, neue Hobbies, neue Leidenschaften, für die man so richtig doll schwärmt. Schwärmen macht gute Laune. Ist das nicht wunderbar?

 



 

Vor einiger Zeit habe ich zusammen mit meiner Imkerfreundin Bettina eine Fortbildung zum Thema Bienenschwärme gemacht. Bienen schwärmen, um sich zu erneuern und zu vermehren, ein hoch energetischer, absolut faszinierender Vorgang. Ein Bienenschwarm ist ein riesiges, gut gelauntes, warmes Gebilde, das mit unglaublicher Power daran geht, etwas Neues zu erschaffen.

Junge Menschen schwärmen ja ebenfalls für dies und das und füreinander, heute dies, morgen das, und sind dabei so gut gelaunt wie der Bienenschwarm.

Mein Mann und ich haben vor einiger Zeit, da waren wir auch schon alt, entdeckt, dass wir fürs Wandern schwärmen. Wir lieben es, neue Orte und Wege zu entdecken, wir lieben es, zusammen zu laufen und dabei mal zu reden und mal nicht. Wir schwärmen außerdem noch für vieles mehr, zum Beispiel für guten Whisky und Kümmel im Brot, aber allmählich will ich nun mal zu meinem eigentlichen Punkt kommen.

Meine Freundin Leni schwärmte mir nämlich schon immer von ihrem Sportverein vor. Die ganze Familie war dort aktiv, und das über Jahrzehnte. Erst waren sie mit Theo dort, dann mit Lotte, dann mit Kalle und aktuell mit Bärbel.

 

Wohlfühlatmosphäre und

Gemeinschaftsgefühl

Und nun hat's mich auch erwischt. Ich schwärme sowieso gerne und liebe es, mich für etwas zu begeistern. Aber dass ich mich eines Tages so dermaßen für einen Sportverein begeistern würde, dass ich dort am liebsten einziehen würde, hätte ich jetzt nicht unbedingt geahnt. Na gut, es ist ein HUNDEsportverein. Der Fokus auf Vierbeiner hilft, was mich angeht, natürlich enorm. Doch auch in Reitvereinen liegt der Fokus auf Vierbeinern und auch hier handelt es sich ja um Sportvereine, für die ich aber, trotz Mitgliedschaft, noch nie ins Schwärmen geraten konnte. Denn es gibt einen großen Unterschied. Alle Gruppen, sämtlicher Unterricht, einfach alles im HUNDEsportverein wird nämlich ehrenamtlich organisiert und von Ehrenamtlichen gelei(s)tet. Und ich glaube, dass es genau dieser Punkt ist, der so zur Wohlfühlatmosphäre beiträgt.

 

Ein vielfältiges Angebot

Meine Freundin Leni hat in ihrem HUNDEsportverein diverse Gruppen besucht. Genau wie ich nun mit Ælvi. Von der Welpen- über die Junghundgruppe hin zu verschiedenen, mehr oder weniger sportlichen Beschäftigungen wird ja auch alles Mögliche angeboten. Zunächst einmal geht es grundsätzlich darum, den Vierbeiner fit für die Zivilisation zu machen. Man nennt das zwar Grunderziehung des Hundes, aber in vielen Fällen müssen vor allem die Zweibeiner grundsätzliche Dinge lernen.

Meine Freundin Leni hat auch mit ihrem vierten Hund Bärbel die Welpen- und Junghundgruppe besucht. Weil es einfach riesigen Spaß macht, zu sehen, wie sich das kleine Fellknäuel entwickelt und entpuppt, wie es sich in verschiedenen Situationen verhält und wofür es sich begeistert. Weil man selbst immer etwas dazu lernen kann, egal wie viel Erfahrung man bereits hat. Weil man immer auch nette Hunde und anhängende Menschen trifft und sich sogar mitunter Freundschaften entwickeln.

Aus dem bunten Programm der Gruppen im HUNDEsportverein kann man also verschiedene Möglichkeiten testen und sich dann etwas Passendes aussuchen.

Bärbel begeisterte sich beispielsweise für das dynamische Agility. Dann wurde Bärbel leider krank und durfte nicht mehr so schnell um enge Kurven sausen und über Hürden hopsen, wie es im Agility nun mal angesagt ist. Doch auch für diesen Fall gab's eine entsprechende Gruppe in einer eher gemächlichen Hundesportart, die auch für körperlich eingeschränkte Hunde geeignet ist, deren Kopf unbedingt beschäftigt werden will. So wie es bei der schlauen Bärbel der Fall ist.

Das Angebot im HUNDEsportverein ist groß und für jeden ist etwas dabei. Vorher oder hinterher gibt`s Gelegenheit zum Quatschen mit Gleichgesinnten. Das Gemeinschaftsgefühl, so wie ich es kennengelernt habe, ist toll.

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INFOKASTEN

HUNDESPORTVEREINE

In Deutschland gibt es mehrere hundert Hundesportvereine, die im Deutschen Verband der Gebrauchshundsportvereine (DVG) und über diesen auch im Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) organisiert sind. Im Gegensatz zu Hundeschulen können Hundesportvereine die Sachkundeprüfung und die Begleithundeprüfung, sowie Turniere und Wettkämpfe in den einzelnen Hundesportarten durchführen, deren Ergebnisse in Leistungspapieren bzw. den Zuchtpapieren der Hunde eingetragen werden. Hundesportvereine sind für alle Hunderassen und Mischlinge offen. ________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

 




Pluspunkt

Ehrenamtlichkeit

Organisation und Gruppen im HUNDEsportverein werden wie bereits erwähnt ehrenamtlich geführt. Die Trainer*innen haben sich für die Erlaubnis, unterrichten zu dürfen, fortgebildet und ihre Kenntnisse, Didaktik und Methodik prüfen lassen. Genau wie im Sportverein für Zweibeiner. Wie dort unterrichten die meisten Trainer*innen in der Sportart, für die sie sich begeistern und brauchen sich auf keinen Fall hinter HUNDEschulen und ihren jeweiligen Trainer*innen verstecken. Ich habe im HUNDEsportverein fast durchweg extrem gut vorbereiteten Unterricht erlebt, der engagiert und geduldig durchgeführt wird. Die besondere Atmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl im HUNDEsportverein bewirken außerdem, dass im Bedarfsfall, zum Beispiel in größeren Gruppen, auch mal fortgeschrittene Teilnehmer*innen ratlos herumstehende Neulinge unterstützen, denn das Motto ist „Wir helfen uns hier gegenseitig, hast du Fragen?“

 

Die Verantwortung der Mitglieder

Wer in den HUNDEsportverein eintritt, verpflichtet sich, neben dem Jahresbeitrag eine bestimmte Anzahl an Arbeitsstunden zu leisten, zum Beispiel bei Arbeitsdiensten Beete zu pflegen, bei Turnieren Kaffee zu kochen, bei Putzdiensten das Vereinsheim zu säubern. Auch dabei lässt sich prima klönen. Die Arbeitsdienste führen außerdem dazu, dass man sich mit dem Verein identifiziert.

Natürlich ist die Dynamik in einer Gruppe mit vielen unterschiedlichen Gruppenmitgliedern niemals statisch. Das kann der Vorteil, aber auch der Nachteil eines HUNDEsportvereins sein. Je nachdem, wie sich die Menschen engagieren und einbringen, wie sie sich untereinander verstehen und wertschätzen, wie sozial und rücksichtsvoll oder wie egoistisch sie sind, kann sich die Wohlfühlatmosphäre auch verändern. Ich habe Vereine erlebt, in denen die Dynamik so destruktiv wurde, dass sich der Verein zersplitterte oder auflöste. Ich spreche hier nicht von HUNDEsportvereinen, da habe ich einfach keine Erfahrung, aber natürlich kann es jeden Verein treffen, der sich nicht kraftvoll genug gegen die Negativität zur Wehr setzt. Doch auch dies liegt ja in der Verantwortung der Mitglieder, dass sie das Große und Ganze nicht aus den Augen verlieren, es beschützen und gut darauf aufpassen. Ich finde, es lohnt sich.

 

Ute Ochsenbauer

 

 

 

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